„The Mystery of Neuschwanstein“ – PC/MAC-Spiel

Mystery of Neuschwanstein
Mystery of Neuschwanstein

Das Spiel „The Mystery of Neuschwanstein“ wurde für September 2014 angekündigt und dann wieder auf Februar 2015 verschoben.

Am 18.02.2015 erschien es dann für PC, IOS und Android. Ich hatte das Spiel direkt am Erscheinungstag abends für mein Ipad (IOS) heruntergeladen. Die ersten Kapitel waren kostenlos um das Spiel dann fortzusetzen musste man 1,99 € zahlen. Das gleiche gilt für Android. Die PC Version kostet 9,99€.

Die 227 MB für IOS waren relativ schnell heruntergeladen und es konnte losgehen.

Der erste Eindruck war gut. Ein klar strukturiertes Menü mit Schloss Neuschwanstein im Hintergrund und spannender Musik.

Zu Beginn soll man eine Schwierigkeitsstufe wählen: Leicht, Normal oder Schwer.

Ich entschied mich für Leicht.

Es begann ein Einführungsfilm in der die Hauptcharakterin Sarah Hamilton vorgestellt wurde.

Kapitel 1 begann. Man befand sich im Vorhof von Schloss Neuschwanstein.

Hier erkundet man durch klicken auf die Aufleuchtenden Flecken die Umgebung, findet Sachen, kann sich mit anderen Charakteren unterhalten…

Am unteren Bildschirmrand links wird ein Tablet angezeigt indem man eine Kamera, die zu erfüllenden Aufgaben, eingehende E-Mails, Sarahs Notizen und Ludwigs Tagebuch findet. Später kommen noch ein UV und ein Nachtsichtgerät hinzu.

Ludwigs Tagebuch füllt sich immer mit neuen Einträgen.

Am rechten Bildschirmrand kann man verschiedene Optionen wählen und darüber erhält man Tipps, falls man einmal festhängen sollte.

Die Gesamtspieldauer betrug bei mir 3-4 Stunden Spielzeit wobei ich ab und an einen Tipp benötigte.

Die leichte Variante war jedoch im Großen und Ganzen Problemlos durchspielbar.

Positiv überrascht haben mich die abwechselungsreiche, passende Musik, die liebevoll gezeichneten Räume und Charaktere und die komplett deutsche Synchronisation.

Ob das Spiel ganz historisch gehalten ist, kann man nicht sagen, allerdings fand ich es gut, dass auch Charaktere wie die Guglmänner vorkamen.

Ich fand das Spiel spannend und ich konnte nicht mehr aufhören, bis ich es durchgespielt hatte.

Was mir nicht gefiel, war jedoch das sehr fiktive Ende…

Das Ende bleibt jedoch wie immer jedem selbst überlassen. Wer dann noch Lust hat, kann noch ein Zusatzteil spielen, der jedoch nicht sehr lange dauert.

Im Hauptmenü gibt es dann noch Bonus-Inhalte wie Bildschirmhintergründe oder die Musik.

Alles in allem finde ich das Spiel sehr liebevoll gestaltet und gut. Für 1,99 € bzw. 9,99€ absolut gerechtfertigter Preis auch wenn die Todesumstände Ludwig II. nicht geklärt werden.

Für jeden Neuschwanstein bzw. Märchenkönigfan ein Muss!

© Lukas Gerber, Februar 2015

Homepage des Autors: www.lukasgerber.oyla10.de
Homepage des Autors zu den Musical-Figuren: www.dasludwig2theater.oyla.de

Weitere Informationen zum Spiel:

Anbieter Astragon
Das Spiel bei Facebook

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Ludwig II. und seine Schlösser in historischen Ansichten

Misniks: Schlösser
Christian Misniks: Ludwig II. und seine Schlösser in historischen Ansichten

Ludwig II. und seine Schlösser in historischen Ansichten
Christian Misniks
Linderbichl Verlag, Oberammergau, 2014
ISBN 978-3-934883-15-4
104 Seiten, 11,50 EUR

Christian Misniks ist ein ausgewiesener Kenner von Schloss Linderhof, arbeitet er doch seit über 26 Jahren als Kastellan auf Schloss Linderhof. Auch sein Vater arbeitete schon im Schloss und lebte im Arbeiterwohngebäude.

Man kann also zu Recht behaupten, dass Misniks das Schloss und seine Geschichte besser kennt, als manch anderer; in vielen Publikationen hat er diese Kenntnisse unter Beweis gestellt (eine Veröffentlichungsliste finden Sie weiter unten). Weniger den Texten, als den historischen Ansichten widmet sich sein neuestes Buch. In diesem „Bilderbuch“ hat Misniks 125 Ansichten aus der Zeit Ludwig II. (1845-1886) zusammengetragen, die sich aus der „Farbenpracht der Gegenwartsfotografie“ abheben sollen.

Mit nur wenigen erläuternden Texten lädt der Autor dazu ein, aus „dem Detailreichtum der damals verwendeten Techniken wie dem Lichtdruck oder dem handkolorierten Abzug von Schwarz-Weiß-Glasplatten“ Neues zu entdecken. Die zum Teil großformatig abgebildeten Bilder sind dabei in den Text eingebettet und mit Infos und Zitaten (in grünen Kästchen) garniert.

Nach einer Einführung in „Ludwigs Leben“, vom „blassen Jüngling“ mit großem „Tatendrang“ bis zum „Schwanengesang“, Ludwigs Tod, taucht der Leser ein in die drei bekannten Schlösser des Königs: Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee bis zum Königshaus am Schachen. Dem Linderhof schließen sich ein Rundgang durch den Park und die darin befindlichen Bauten, wie dem Venustempel, der Maurische Kiosk und die Venusgrotte sowie das Marokkanische Haus an. Dieses findet sich heute, wie die Hundinghütte und die Einsiedelei, im Schlosspark von Linderhof, wobei die beiden letztgenannten Gebäude nicht mehr im Original vorhanden sind. Die Abbildungen zeigen natürlich die echten Bauten in ihrer alten Umgebung.

Wie alle „großen“ Schlösser ist auch Linderhof nicht fertiggestellt worden: hier wurde das Schlafzimmer – nach der Fertigstellung – komplett ausgebaut, der Raum vergrößert und neu gestaltet; Misniks zeigt hier (Seite 24/25) beide Schlafzimmer.

Auch Neuschwanstein wurde mehrfach verändert und auch hier sind zahlreiche Räume (bis heute) nicht fertig gestellt worden. Einige Räume wurden nach Ludwigs Tod noch ergänzt; wie z. B. der Thronsaal, der noch einen Kronleuchter bekam. Misniks zeigt hier (Seite 49) die Version, die Ludwig noch gesehen hat und auch einen Entwurf vom Thron, der noch aufgestellt werden sollte. Seltene Bilder zeigen die Räume im heute nicht mehr öffentlich zugänglichen „Thorbau“.

Herrenchiemsee findet man heute nur noch als „Rumpf“ – den hufeisenförmigen Bau um den Innenhof. Misniks zeigt das Schloss mit dem bereits im Rohbau fertigen Seitenflügel und die ebenfalls heute nicht öffentlich zugänglichen privaten Räume. Sehr schön ist die Gegenüberstellung der prunkvoll ausgestatteten Räume in farbigen Ansichten mit den schwarz-weiß Bildern, so dass man sich die Farbe dazu vorstellen kann. Bei Bildern wie dem des Arbeitszimmers (Seite 88) gewinnt man einen Eindruck, wie die Räume zu Ludwigs Lebzeiten ausgesehen haben werden: Staffeleien mit Gemälden von geplanten Bauten, Bühnenbildern usw., die sich Ludwig aufstellen lassen ließ, um sich ein visuelles Gefühl verschaffen zu können.

Die abschließend aufgeführte Literatur lädt zum Nachlesen und Vertiefen ein, wobei hier die Angaben von Verlag und Erscheinungsjahr hilfreich für eine Recherche, z. B. im Antiquariat, gewesen wäre.

Das Büchlein, das Misniks seinem Vater Johann „zur Erinnerung“ widmet und der zum Abschluss auf einer Landmaschine abgebildet ist, ist eine Bereicherung für jede Ludwigiana-Bibliothek und sollte als Ergänzung zu den „in den Bücher- und Andenkenläden (…) mittlerweile Dutzende(n) von Bildheften zu den Schlössern und Biografien des ‚Märchenkönigs'“ stets hinzugezogen werden.

Anmerkung: Derzeit ist das Buch wohl nicht über Amazon bestellbar; es kann aber direkt über den Verlag bezogen werden.

© Michael Fuchs, Januar 2015

Weitere Veröffentlichungen vom Autor:

Herrenchiemsee – Schloss und Park, 2002

Misniks, Christian / Plesse, Jörg
Linderhof – Schloß und Park, 2000

Neuschwanstein – Ritterburg und Märchenschloss, 2002

Romantische Bauwerke des Märchenkönigs – Ludwig II., seine Schlösser, seine Gärten, 2000

Schloss Hohenschwangau, 2005

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25. August 2014 – 169. Geburtstag König Ludwig II.

Am Montag jährt sich der Geburtstag des bayerischen Königs Ludwig II. (1845-1864-1886) zum 169. Mal.

Auch in diesem Jahr Anlass für allerlei Festlichkeiten, die es Wert sind, besucht zu werden.

Als Höhepunkt kann man Schloss Linderhof, das Schloss, in dem sich Ludwig am häufigsten aufhielt, bezeichnen. Wie jedes Jahr gibt es wieder die „König-Ludwig-Nacht“:

  • am Vorabend (24.08.) werden die Bergfeuer auf den Gipfeln der Ammergauer Alpen entzündet.
  • am 25.08., um 11 Uhr findet die traditionelle Bergmesse vor dem Königshaus am Schachen statt.
  • von 14 bis 23:30 Uhr kann man an zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen, die zum Teil sogar kostenlos angeboten werden.

Das ausführliche Programm ist in diesem Flyer zusammengefasst.

Im Festspielhaus Füssen findet am 06.09. eine „Königsgala“ mit ehemaligen Darstellern des Ludwig-Musicals statt.

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Sommer in Bayern

Sommerzeit ist Urlaubszeit und so zieht es viele Besucher nach Bayern und in seine herrlichen Schlösser.

In der Sommersaison gibt es in Bayerns Schlössern wieder viel zu bestaunen

Wegen des großen Erfolgs im letzten Jahr geht die Ausstellung „Königsklasse“ in Schloss Herrenchiemsee in die zweite Runde, erneut in Kooperation mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Vom 12. Juli bis zum 28. September werden in den Rohbauräumen von Schloss Herrenchiemsee Werke zeitgenössischer Kunst der Pinakothek der Moderne München gezeigt.
Mehr Information zur Ausstellung

Was gibt es Schöneres als bei sommerlichen Temperaturen durch den Nymphenburger Schlosspark zu schlendern? Bei der Themenführung „Die Magdalenenklause – nur ein Ort klösterlicher Stille?“ am 20. Juli um 14 Uhr erfahren Sie Genaueres zu den Überlegungen zur Nutzung unter den Kurfürsten Max Emanuel und Karl Albrecht.Treffpunkt ist am Haupteingang von Schloss Nymphenburg. Die Kosten betragen 3,- Euro pro Teilnehmer.

Auf „Geheimen Pfaden“ geht es am 26. Juli jeweils um 11.00 Uhr und um 14.00 Uhr durch die Burg Burghausen Treffpunkt ist im Besucherzentrum in der Hauptburg. Anmeldung erforderlich unter: Telefon (0 86 77) 46 59.

Pünktlich zum Ferienbeginn startet am 30. und 31. Juli jeweils um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr das Ferienprogramm Familien entdecken Linderhof Angeboten wird ein Rundgang in Schloss und Park Linderhof für die ganze Familie. Die Führung ist für Kinder von 6-10 Jahren geeignet. Treffpunkt ist an der Kasse von Schloss Linderhof. Die Materialkosten betragen 2,- Euro pro Kind; Begleitpersonen benötigen eine Eintrittskarte. Diese Führung wird über die ganzen Sommerferien hin in Linderhof angeboten.

Um sich über die weiteren Führungsangebote der Bayerischen Schlösserverwaltung zu informieren, können Sie auch das neue Führungsprogramm für Kinder und Erwachsene nutzen, das Anfang des Monats erschienen ist und kostenlos in den Museumsläden der Bayerischen Schlösser ausliegt.

Alle Themenführungen der Bayerischen Schlösserverwaltung

Quelle: Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

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Sonderführungen auf der Roseninsel

Roseninsel, blaue Säule (Foto: Michael Fuchs)
Roseninsel, blaue Säule (Foto: Michael Fuchs)

Nachdem die Roseninsel, die sich im Privatbesitz König Ludwig II. von Bayern befand, lange Zeit nicht öffentlich zugänglich war, wurde in den letzten Jahren viel Energie und Geld in die Wiederherstellung der leider recht verkommenen Insel gesteckt.

Einen schönen aktuellen Flyer zur Roseninsel kann man hier bei der Bayerischen Schlösserverwaltung herunterladen.

Seit dem 01. Juni 2014 werden nun wieder spezielle Themenführungen auf der Insel angeboten. Dabei geht es nicht so sehr um das auf der Insel befindliche „Casino“, sondern um Geschichten historischer Rosensorten, die ihr den Namen gaben.

Einen Eindruck vermittelt der Film, den der Bayerische Rundfunk in seiner Mediathek anbietet.

Die Rosenführungen dauern zwischen 30 und 45 Minuten und kosten 3,50 Euro pro Teilnehmer. Anmeldung: Dienstag bis Freitag per Tel. +49 81 57 92 41 62. Auf Anfrage können auch exklusive Rosenführungen für Gruppen ab 10 Personen organisiert werden.

Weitere Informationen zur Roseninsel finden Sie hier:

Casino auf der Roseninsel

Starnberger See – Roseninsel

Die Fähre zur Roseninsel

Wikipedia: Die Roseninsel

Förderkreis Roseninsel

(c) Michael Fuchs, Berlin, Juni 2014

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Königshaus am Schachen ab sofort geöffnet

Königshaus am Schachen; Foto: Michael Fuchs.
Königshaus am Schachen; Foto: Michael Fuchs.

Das Königshaus am Schachen im Wettersteingebirge bei Garmisch-Partenkirchen war ein regelmässiger Aufenthaltsort König Ludwig II. von Bayern: fast jedes Jahr um den 25. August, seinem Geburts- und Namenstag, besucht Ludwig die „Hütte“ im Stil eines Schweizerhauses.

Der Aufstieg ist nicht gerade leicht, aber die Wanderung wird mit einem herrlichen Ausblick über die Berge belohnt. Nicht zuletzt zeigt die Wohnung Ludwigs im Erdgeschoss seine Bodenständigkeit, die natürlich im Obergeschoss mit dem „türkischen Saal“ gekrönt wird.

Die Bayerische Schlösserverwaltung teilt mit:

Nach einem milden Winter beginnt auf über 1800 Metern in diesem Jahr die Sommersaison bereits im Mai: Wie auch viele andere Berghütten in hochalpiner Lage hat das Königshaus am Schachen am Donnerstag, 29.5.14, seine Türen geöffnet. Die ersten Gäste können ab sofort in der Berggaststätte übernachten.

Wer den Spuren König Ludwigs II. auf den Schachen folgt, wird mit einem einmaligen Erlebnis belohnt. Täglich finden um 11 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr und um 15 Uhr Führungen statt. Der Eintritt kostet 4,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro). Auch auf einen Abstecher zum Aussichtspunkt in der Nähe des Königshauses sollte man nicht verzichten. Hier blickt man insbesondere bei klarem Wetter auf das großartige Alpenpanorama mit Zug- und Alpspitze über dem Reintal.

Der auf 1866 Metern im Wettersteingebirge gelegene Zufluchtsort König Ludwigs II. ist nur zu Fuß erreichbar. Die Gehzeit beträgt je nach gewähltem Weg drei bis vier Stunden. Eine Mountainbike-Route startet von Klais bei Garmisch-Partenkirchen aus und führt Richtung Wettersteinalm zum Königsweg.

Königliches Flair im Wettersteingebirge

Das von 1869 bis 1872 nach Plänen von Georg Dollmann auf der Schachenalpe südlich von Garmisch-Partenkirchen erbaute Königshaus diente König Ludwig II. als Refugium bei seinen Aufenthalten im Gebirge. Das Holzhaus ist als Ständerbau im Schweizer Chaletstil errichtet. Im Obergeschoss befindet sich ein orientalischer Prunkraum, der so genannte Türkische Saal, den der König mit farbigen Glasfenstern, Pfauenfedern, Springbrunnen und opulent bestickten Textilien schmücken ließ.

Der vom Botanischen Garten München betreute Alpengarten am Schachen öffnet Mitte Juni seine Pforten.

Informationen über mögliche Aufstiegsrouten und die Berggaststätte sowie einen Blick auf die Speisekarte finden Sie unter www.schachenhaus.de.

Informationen zum Königshaus mit den aktuellen Öffnungs- und Führungszeiten sind hier abrufbar: Königshaus am Schachen.
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iPhone-App: Ludwig II. – Auf den Spuren des Märchenkönigs

Anlässlich der 125. Wiederkehr des Todestages König Ludwig II. fand 2011 die große Bayerische Landesausstellung im Schloss Herrenchiemsee statt (Ludwigiana berichtete ausführlich). Aus diesem Anlass erschienen zahlreiche Bücher, Neuauflagen, Bildbände, aber auch Neuerscheinungen mit bisher unveröffentlichten Informationen.

Am 26.09.2011 wurde eine App (Software zur Nutzung auf einem Smartphone) von der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (BSV) eingeführt. Die App enthält umfangreiches Material aus den digitalisierten Beständen der BSB und aus dem BSV-Bestand – darunter Bilder, Briefe, Karten und vieles mehr.

Im Gegensatz zu den Büchern ist das Material multimedial abrufbar; darunter sind Audio-Beiträge, über 40 Videos (jeweils ca. 90 Sekunden), Zeitzeugen-Interviews und –Berichte enthalten. Die mehr als 400 Bilder – jeweils mit ausführlichen Informationen – lassen sich mit den üblichen Fingergesten „wischen“. Darüber hinaus sind die Gebäude (auch inzwischen nicht mehr bestehende, wie z. B. der Wintergarten auf der Münchener Residenz) dargestellt. Viele Ansichten lassen sich als 360-Grad-Panorama vor Ort (mithilfe von Kompass und GPS) oder themenbezogen abrufen.

Durch die Integration von Google-Maps lassen sich orts- und kontextbezogene Informationen an Ort und Stelle darstellen – dies auch live durch ein Kamerabild, wenn man sich mit dem Sucher umsieht. Eine sehr schöne interaktive Variante der Spurensuche. Dazu gibt es die Listenansicht zur konkreten Suche.

Auch in den Schlössern selbst hilft die App mit Informationen weiter: durch einen Blick durch das Smartphone auf die Eintrittskarten von Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee lassen sich diese digital in virtuellen 3D-Simulationen darstellen. An Ausstellungsgegenständen lassen sich konkrete, weiterführende Informationen aufrufen; z. B. Originalrezepte in der Hofküche von Hohenschwangau. In Herrenchiemsee kann man sich den Stundenschlag der Planetenuhr anhören und als Klingelton installieren; hier sollte man aber aufpassen, dass man nicht verdächtigt wird, gegen das Fotografierverbot zu verstoßen! Ganz frei darf man aber ja bspw. an der Todesstelle Ludwigs am Starnberger See herausholen und dort Informationen abrufen, wie das Gudden-Gutachten.

Insgesamt werden 140 Orte mit Ludwig-Bezug behandelt, darunter 80 mit ausführlichen Informationen über Hintergründe, Baugeschichte und Gartenanlagen.

Die App enthält allerhand Informationen, darunter viele, die speziell für diese App verfasst wurden, die neben einem „Einsatz vor Ort“ auch die Recherche hinterher und/oder zur Vor- und Nachbereitung.

Diese zum Teil recht umfangreichen Angebote sind in der App gespeichert, so dass sie auch offline abrufbar sind, was den Geldbeutel schont, da vor Ort nur geringe Daten übers Internet geladen werden müssen (es empfiehlt sich also, die App zu Hause über W-LAN abzurufen).

Ein Kalender informiert darüber hinaus über historische Ereignisse aus Ludwigs Leben am jeweiligen Tag oder per Push-Nachricht.

Als ersten Eindruck empfiehlt sich ein Blick in das Youtube-Video, dass auch verschiedene Einsatzmöglichkeiten vorstellt.

Ein Wermutstropfen ist allerdings schon, dass es diese Gratis-App nicht für alle Betriebssysteme gibt! So ist die App nur für Apple iPhones im entsprechenden Shop „iTunes“ erhältlich. Informationen zu den technischen Voraussetzungen und Inhalten (und zum neuesten Update in der Version 1.3) gibt es auf der Seite bei Apple.

Ausführliche Informationen zur App finden sich bei der Bayerischen Staatsbibliothek.

(c) Michael Fuchs, Berlin

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LBM 2014: Wie der Tannhäuser zum Sängerkrieg kam

Stand die Leipziger Buchmesse 2013 noch ganz im Zeichen des 200. Geburtstags Richard Wagners mit vielen neuen Titeln (wir berichteten), so sah die Messe in diesem Jahr sowohl für Wagner- als auch für Ludwig-Interessierte etwas mager aus.

Mit 237.000 Besuchern, davon 175.000 Besucher auf dem Leipziger Messegelände, hatte die Buchmesse, die sich im Gegensatz zur Buchmesse in Frankfurt am Main als Publikumsmesse mehr an die Leser wendet, wieder einen großartigen Rekord gebrochen. Beim Jahresauftakt der Buchbranche präsentierten sich 2.194 Aussteller aus 42 Ländern. Über 3.200 Veranstaltungen an 410 Leseorten boten die Vielfalt der Literatur.

Die Verlage, die sich mit König Ludwig II. von Bayern beschäftigen, hatten in diesem Jahr – wenn überhaupt – nur einige Restbestände und Dauerbrenner dabei. Selbst das Rosenheimer Verlagshaus, das sonst mit eigenen Lesungen und sogar eine Fotoausstellung präsent ist, hatte nur ein paar Ludwig-Bücher dabei.

Einen Nachzügler zu unseren beiden „Helden“ haben wir dann aber doch gefunden, die wir hier kurz vorstellen möchten:

“Wie der Tannhäuser zum Sängerkrieg kam“ – Eine Begleitschrift zur Sonderausstellung anlässlich des 200. Geburtstags Richard Wagners vom 18.05.2013 bis 31.03.2014 auf der Wartburg.

In dem von der Wartburg-Stiftung herausgegebenen Buch, das im Juni 2013 erschienen ist, schreiben acht Autoren über die Wartburg im Bild der Literatur allgemein und natürlich über den „Originalschauplatz“ von Wagners Oper. Ausführlich schildern sie, wie die Personen aus Wagners Oper „Tannhäuser“ und das Wettsingen selbst nur mit sehr viel Fantasie dem realen Ort zugeschrieben wurden. Ebenso lehrreich wie unterhaltsam erfährt der Leser in dem reich bebilderten Buch mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge des realen Ortes mit dem Mythos.

Die Kunsthistorikerin Grit Jacobs berichtet in ihrem Kapitel „‚Propaganda für die Zukunftsmusik‘ – die Wartburg als Ort und Bühne von Wagners Tannhäuser“ über den Besuch Ludwigs auf der Burg im Jahre 1867 und seinen Eindrücken sowie über deren Einflüsse beim Bau von Neuschwanstein: „Die Anregungen, die die Wartburg für Schloss Neuschwanstein lieferte, sind bis heute unübersehbar. Sie erweisen sich am deutlichsten im Sängersaal, in dem die Trapezform der Decke des großen Festsaals der Wartburg mit seiner vorgelagerten Galerie, die formalen Grundsätze der von Michael Welter ausgeführten Malereien mit den reichen Ornamenten und Vergoldungen, zahlreiche Details, wie die geschnitzten Binderfiguren und Bänke übernommen wurden.“ Richard Wagner, der zwar nie auf Neuschwanstein, dafür aber dreimal auf der Wartburg war, hat die Wiederherstellung und Ausstattung der Burg im Geiste des Mittelalters – bei der umfangreichen Renovierung der Wartburg im 19. Jahrhundert nach Jacobs Eindrücken „eher befremdet“.

Leider beschränkt sich die Autorin aber nur auf diese eine Übereinstimmung und schildert nicht weitere Bezüge, die die Wartburg und auch der Tannhäuser auf den bayerischen König und sein Neuschwanstein hatten. Ganz ausgeklammert ist so zum Beispiel das Bildprogramm im Arbeitszimmer, das ganz dem Tannhäuser gewidmet ist, oder dem Speisezimmer, das ebenfalls Motive der Wartburg und des Sängerkriegs aufgenommen hat.

Wer mehr über die Wartburg und seine Geschichte sowie die Oper und ihre Interpretationen erfahren möchte, ist mit diesem Buch gut beraten.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier: http://www.eisenach.de/Richard-Wagner.3696.0.html

Die Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, die inzwischen mehrere Verlage unter einem Dach vereint, hatte zwar einen frischen Katalog und zwei Bändchen über Ludwig dabei, konnte aber leider auch nicht mit einem genauen Erscheinungstermin des erwarteten Buches von Alfons Schweiggert zur demnächst beginnende Ausstellung über Bernard von Gudden nicht wirklich dienen. Die beiden aktuellen Bücher von ihm (eines davon wieder in Kooperation mit Erich Adami) werden – nach Erscheinen – natürlich wieder hier besprochen.

Im nächsten Jahr findet die Buchmesse in Leipzig vom 12. bis 15. März 2015 wieder statt.

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Schlössertage Bayern 2014: Eröffnung mit Thronsimulation in Neuschwanstein

Im Jahr 2014 feiern wir gleich mehrere Jubiläen: König Ludwig II. hat vor 150 Jahren den Thron bestiegen. Der ‚Märchenkönig‘, wie Ludwig II. auch genannt wird, ist uns bis heute vor allem als leidenschaftlicher Schlossbauherr im Gedächtnis. Er hat sich unter anderem mit dem Bau von Neuschwanstein und Herrenchiemsee ein Denkmal gesetzt.

Auch das Schloss Nymphenburg feiert dieses Jahr einen besonderen Jahrestag: Schon vor 350 Jahren wurde nach Plänen von Agostino Barelli mit dessen Errichtung begonnen. Außerdem begehen wir den 200. Todestag von Graf von Rumford, der den Englischen Garten München maßgeblich geprägt hat. Der Englische Garten selbst wird 225 Jahre alt. Zu all diesen Anlässen wird es 2014 spezielle Festtage in Schloss Linderhof, Schloss Nymphenburg und im Englischen Garten geben.“

Mit diesen Grußworten eröffnete der Bayerische Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Dr. Markus Söder, die Bayerischen Schlössertage 2014.

Die einzelnen Veranstaltungen in der Reihe finden Sie im Internet auf der Seite der Bayerischen Schlösserverwaltung und dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen.

Als Auftakt der Reihe wurde das besucherstärkste Schloss in Bayern ausgewählt: der bayerische Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger eröffnete die kostenfreien Schlössertage am 28.03.2014 in Schloss Neuschwanstein. Die Besucher erleben im Rahmen der kostenfreien Schlössertage die staatlichen Schlösser, Burgen und Residenzen mit ihrem reichhaltigen, kunsthistorisch wertvollen Inventar bei speziellen Führungen in einem völlig neuen „Schlossgefühl“, stellte Hintersberger fest.

Das Schloss selbst wurde ja – wie alle Schlösser Ludwigs – nicht vollendet, da er immer wieder Änderungen am Bau und seinen Entwürfen vornahm. So ist auch der eigentliche Thron im Thronsaal nie aufgestellt worden. Es gibt allerdings verschiedene Entwürfe, die aber immer wieder verworfen wurden; wenn auch am Schloss nachträglich noch Bauten ausgeführt wurden (z. B. die Kemenate), so blieb der Thronsaal unvollständig – selbst der Kronleuchter wurde erst nach Ludwigs Tod 1904 eingefügt (siehe auch: https://www.ludwigiana.de/2012/12/neuschwanstein-thronsaal-ohne-leuchter/).

Ende März 2014 wurde nun eine recht plastisch wirkende zweidimensionale Reproduktion des Thronentwurfs von Julius Hofmann von 1884 in einer Höhe von zwei Metern und einer Breite von 80 cm aufgestellt (siehe Abbildungen: „Enthüllung durch Herrn Staatssekretär Johannes Hintersberger und dem Präsidenten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Bernd Schreiber“). Der Thron dürfte für Ludwig sicher etwas zu klein gewesen sein – auch fehlt der in Hofmanns Entwurf enthaltene Baldachin. Es ist aber immerhin ein ungefährer Eindruck, wie der Thronsaal mit Thron ausgehen haben könnte.

Der Staatssekretär kündigte bei der Gelegenheit auch eine Sanierung der Prunkräume im Innern des Schlosses mit Kosten von ca. fünf Millionen Euro an.

Die weiteren Stationen in diesem Jahr sind die Orangerie im Hofgarten in Ansbach (23.5.), die Burg Prunn im Altmühltal (27.6.), die Kaiserburg Nürnberg (19.7.), Schloss Veitshöchheim (25.7.), Schloss Linderhof (26.9.) und Schloss Ehrenburg in Coburg (10.10.) zum Abschluss.

Zur weiterführenden Lektüre empfehlen wir – neben den aktuellen Schlossbegleithefte (http://www.neuschwanstein.de/deutsch/service/publik.htm):

  • Marcus Spangenberg: „Der Thronsaal von Schloss Neuschwanstein“, Verlag Schnell + Steiner, Regensburg, 1999 (ISBN 3-7954-1225-0)
  • Gerhard Hojer (Hrsg.): „König Ludwig II.-Museum Herrenchiemsee, Katalog“, Hirmer Verlag, München, 1986 (ISBN 3-7774-4160-0)
  • Dr. Michael Petzet (Hrsg.): „König Ludwig II. und die Kunst“, Prestel-Verlag, München, 1968 (ASIN: B0000BS2DJ)
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