Buchbesprechung: Mein Schloss Neuschwanstein

Andreas Ganther
„Mein Schloss Neuschwanstein – Bachems Wimmelbilder“
J. P. Bachem Verlag, Köln 2012
ISBN 978-3-7616-2615-3
Preis: 14,95 EUR

 

In dem für Wimmelbücher üblichen großen Format (37,6 x 26,8 cm) hat der 1966 geborene, diplomierte Grafik-Designer Andreas Ganther aus Köln ein neues Bilderbuch illustriert. Nach dem „Kölner Dom“ und dem „romantischen Rhein“ führt er die jungen Leser nun nach Schloss Neuschwanstein.

 

Auf fünf Doppelseiten wimmelt es nur so von Szenen, die entdeckt werden wollen; detailreich sind die vielen bunten, zum Teil überraschenden Bilder gezeichnet.

 

Verschiedene Geschichten hat der Storyboardzeichner gekonnt ineinander verwoben, so dass sich aus dem scheinbaren Durcheinander viele Abenteuer entdecken und erzählen lassen. Neben dem König (der „überall seine Socken liegen gelassen hat“), Kaiserin Sissi und Richard Wagner als Protagonisten finden sich zahlreiche Tiere, wie das bayerische Wappentier, den Löwen, und natürlich Schwäne.

 

Im ersten Bild ist der Bau des Schlosses thematisiert, in dem Alltagsszenen der Handwerker dargestellt sind. Der Bauplatz wird durch Sprengung vorbereitet, Ludwig zeigt dem Bauleiter seine Wünsche und die Maurer bauen angestrengt. Der Ritter steht mit dem Löwen bereit, um alsbald auf dem Dach des Pallas‘ platziert zu werden, die Tiere wimmeln vergnügt durchs ganze Bild. Auch Sissi wirft im Muschelkahn einen Blick auf die Baustelle.

 

Auf den nächsten Seiten beginnt bereits der Besucherstrom, dem Ludwig freudig aus seiner schwebenden Gondel zuwinkt. Hier und da ist noch ein Bauarbeiter am Werk, Ludwigs Thron steht aber schon auf seinem Platz (sic!). Wagner, der das Schloss ja nie betreten hat, lässt sich vom herrlichen Ausblick inspirieren und Sissi wartet mit dem Essen… Im Sängersaal wird heiter musiziert und selbst die Sagen-Figuren tanzen mit. Rapunzel lässt ihr Haar vom Turm herab und Siegfried fliegt auf dem Drachen herbei, während die Touristenbusse immer neue Besucher bringen, die auf dem Rastplatz eine zünftige Brotzeit einnehmen.

 

In vielen Szenen sind auch tatsächliche Begebenheiten und echte Abbildungen eingebaut, was zeigt, dass der Zeichner sich viel Mühe mit den Hintergründen gegeben hat.

 

Dass Ludwig, der die Einsamkeit liebte, so viel Betrieb in seinem Schloss gern gesehen hätte, darf natürlich bezweifelt werden. Das Wimmelbuch (für Kinder im Alter ab zwei Jahren) regt aber auf jeden Fall einen Austausch zwischen Erwachsenen und Kindern an. Man kann mit den Kindern wahlweise die Königssocken oder den Drachen suchen. Vor oder nach einem Besuch des Schlosses (natürlich auch unabhängig davon) finden sich Geschichten und Informationen, auf die man sicher später aufbauen und den jungen Leser zu weiterführender Literatur lenken kann.

 

Weitere Kinder- und Jugendbücher zum Thema finden Sie hier.

Berlin, 23.02.2013
Michael Fuchs.

Ludwigiana.de: Filmbesprechung „Ludwig II. – 2012“

War das Jahr 2011 noch das Jahr der bayerischen Landesausstellung zum Thema „König Ludwig II.“ im Schloss Herrenchiemsee, so wurde für das Jahr 2012 der neue Film über Ludwig mit Spannung erwartet.

Nach Helmut Käutners Film von 1955 und Luchino Viscontis Film von 1972 sollte ein komplett neues Filmereignis, das „Ludwig, dem Menschen, hinter all den äußeren Labels nahekommen, eher ein Psychogramm zeichnen als Zeitkolorit und Politik thematisieren“ will.

Die Handlung, das Leben König Ludwig II. (1845-1886), dürfte hinlänglich bekann sein – allein die zahllosen Besucher sein Schlösser bekommen regelmässig einen Einblick in sein Leben und Werk.

Der neue Film des Ehepaars Peter Sehr und Marie Noelle startet am 26.12.2012 und will berichten vom allgemeinmenschlichen Thema vom Widerspruch zwischen Träumen und Realität, vom Opern- und Schlösser-Freak. Sie schreiben, es sei ein „deutscher Königsfilm für Fans, Neugierige, Eltern, Großeltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, der einlädt zu Diskussionen über Politik, Musik, historische und aktuelle Popkultur, Welt- und Selbstbilder gleichermaßen.“

Zur Filmbesprechung …

Filmteam

Die Darsteller aus LUDWIG II. (von links):
Tom Schilling, Justus von Dohnányi, Friedrich Mücke, Gedeon Burkhard, André Eisermann,
Marie Noëlle, Peter Sehr, Edgar Selge, Paula Beer, Sabin Tambrea, Hannah Herzsprung
© Warner Bros. Pictures Germany 2012

 

Tschaikowsky mit Ludwig in Hamburg

„Illusionen – wie Schwanensee“

König Ludwig II. liebte die Musik, vor allem aber dramatische Inhalte, wie Theaterstücke, die sich mit historischem Inhalt befassen.

Er hielt allerdings nicht viel von Balletten, war „kein Ballettomane“, wie Kurt Hommel schrieb. Ludwig selbst musizierte, den Überlieferungen nach, wohl eher schlecht; er ließ lieber spielen.

Obwohl russische Komponisten, wie Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Peter Tschaikowsky, 1840-1893) eher nicht zu den bevorzugten Tonsetzern gehörten, bietet sein „Schwanensee“ einige Berührungspunkte zu Ludwig.

Das Ballett „Schwanensee“ wurde 1877 in Moskau uraufgeführt und gehört heute zum Standardrepertoire klassischer Ballettkompanien.
Die aus vier Akten bestehende Handlung wurde mehrfach umgeschrieben und verändert. Grundlage ist jedoch immer die Geschichte von der verzauberten Prinzessin, die nur durch die wahre Liebe aus dem Bann des bösen Zauberers erlöst werden kann.

Das Hamburg Ballett John Neumaier führt zum Jahreswechsel 2012/13 wieder eine Inszenierung auf, die zwar schon 1976 uraufgeführt wurde, aber unbedingt immer wieder sehenswert ist.

Lesen Sie unsere Besprechung hier …

Illusionen 1_med (Copyright Holger Badekow) (FILEminimizer)
Szenenbild aus der Hamburger Aufführung
von John Neumaier:
„Erste Erinnerung: Richtfest“,
Copyright Holger Badekow

 

Ludwig2-derfilm: Filmstart

Nach der Weltpremiere am 13.12.2012 in München, die mit viel Pomp und Prominenz stattfand, wurde der Film am 17.12.2012 in zahlreichen Cinemaxx-Kinos bundesweit gezeigt. Offizieller Kinostart ist nach wie vor der 2. Weihnachtsfeiertag, der 26.12.2012.

Der circa 15 Mio. Euro teure Film wird mit großer Spannung erwartet, stellt er sich doch in eine Reihe mit den beiden Meilensteinen: Käutner, 1955, und Visconti, 1972.

Ob der 136 Minuten lange Film mit aktuellen Filmen mithalten kann, wie er mit der „wahren“ Geschichte umgeht, wie die einzelnen Charaktere dargestellt werden: die Filmkritik finden Sie in den nächsten Tagen hier.

Aktuelle Informationen, Videos, Schauspielerdaten usw. finden Sie auf der offiziellen Homepage des Films: Ludwig2-derfilm (leider sind einige wichtige Daten, wie z. B. die Kinotermine, erst „demnächst“ zugänglich…).

Neuschwanstein: Thronsaal ohne Leuchter

Alle drei großen Schlösser König Ludwig II. waren zu seinen Lebzeiten (1845-1886) nicht fertig geworden; in Schloss Linderhof wurde gerade das Schlafzimmer komplett umgebaut, Schloss Herrenchiemsee sollte noch zwei Flügel bekommen (einer war im Rohbau fertig geworden und wurde später abgerissen).

Schloss Neuschwanstein, damals: Neue Burg Hohenschwangau, hatte noch keine Kemenate und hat bis heute noch keinen Bergfried.

Einzelne Elemente wurden später ergänzt; so wurde die Kemenate wesentlich vereinfacht noch gebaut. Weiter Informationen zum Schloss finden Sie hier: http://www.neuschwanstein.de

Im Jahre 1904 wurde der Kronleuchter mit 96 Kerzen im Thronsaal des Schlosses aufgehangen. Prinzregent Luitpold (1821-1912) war bei allen Änderungen und Neuerungen persönlich anwesend; so gab es auch zu diesem Anlass eine große Feier.

Einen Eindruck des Thronsaales mit Thron bietet der zweidimensionale Aufsteller eines Entwurfs von Julius Hofmann anlässlich der Schlössertage Bayern 2014: https://www.ludwigiana.de/2014/04/schloessertage-bayern-2014-eroeffnung-mit-thronsimulation-in-neuschwanstein/

Die hier abgebildeten historischen Ansichtskarten stellen den vorherigen Zustand dar; der große Saal kommt so doch besser zur Geltung.

Ludwig zu Gast bei Wagner

Die Villa Wahnfried ist wegen der umfassenden Sanierung und Neugestaltung des Richard Wagner Museums bis auf weiteres geschlossen. Die Grabstätte im Garten ist weiterhin für Besucher zugängig. Alle wichtigen Informationen zur Sanierung und Neubau erfahren Sie auf deren Homepage.

Die Wanderausstellung „Götterdämmerung – König Ludwig II. und seine Zeit“, über die wir schon mehrfach berichteten, wird zur Festspielzeit 2013 in Bayreuth sein:

Vom 25. Juli bis 29. September 2013 wird die Präsentation in Haus Wahnfried in Bayreuth gezeigt, dem Wohnort des von Ludwig II. am meisten verehrten und geförderten Künstlers.

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Weltpremiere des neuen Ludwig-Films

Am 29.11.2012 berichtet kino-zeit.de – Das Portal für Arthouse-Film und Kino über die Weltpremiere des mit großer Spannung erwarteten Films „Ludwig II.“:

Vom 13. bis zum 16. Dezember findet in München der vom Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure neu ins Leben gerufene Filmgipfel Moviecom518 statt.
Zu den Highlights der Veranstaltung zählt die Weltpremiere von Ludwig II., der nicht nur thematisch nach München passt, sondern auch in den dortigen Bavaria Filmstudios gedreht wurde.

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Einjähriges Bestehen des „Museum der bayerischen Könige“

Das Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau wurde im September 2011 eröffnet. Es werden Einblicke in die Geschichte der Wittelsbacher von ihren Anfängen bis in die Gegenwart vermittelt, wobei der Schwerpunkt der Ausstellung auf König Maximilian II. und seinem Sohn, König Ludwig II., liegt.

Anlässlich des einjährigen Bestehens bereichtet die Welt am 05.09.2012:

„Das Museum ist ein Muss für Touristen, weil es der Schlüssel zum Verständnis der beiden Schlösser ist“, sagt Generaldirektor Peter Scherkamp. Es sei großer Aufwand betrieben worden, um das Gebäude zu sanieren. Heute sei es ein Prachtbau, der einen Teil Wittelsbacher Tradition bewahre.

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siehe auch…

direkt zum Museum

Film: Ludwig II. – Neues zu Regisseur und Schauspielern

Das Darmstädter Portal Echo Online, Zeitung für Südhessen, berichtet am 06.08.2012 in zwei Artikeln über den neuen Film „Ludwig II.“ – zunächst geht es um den Regisseur, der den Film zusammen mit seiner französischen Frau Marie Noëlle im Sommer 2011 an über 70 Drehtagen gedreht hat:

Peter Sehr aber will den modernen Utopisten im historischen Ornat porträtieren: „Die Figur wird positiver, je näher wir ihr kommen.“

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Der zweite Artikel verrät etwas über die Schauspieler und Drehorte:

Rund 370 Schauspieler wurden für die Partie gecastet, Tambrea entdeckten die Produzenten bei der Sichtung einer Münchner „Polizeiruf“-Folge. Neben ihm spielt Hannah Herzsprung die Königin Elisabeth von Österreich, deutlich spröder als Romy Schneider bei ihrer reifen Sissi-Reprise. Edgar Selge verkörpert Wagner, Sebastian Schipper ist der ältere dicke Ludwig. Zum Ensemble gehören auch Justus von Dohnányi, Tom Schilling, Uwe Ochsenknecht, Axel Milberg, Katharina Thalbach, Peter Simonischek, Michael Fitz und André Eisermann.

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