Anette Hausmann: „König Ludwigs Lieblingsplätze“ – Wanderlust und Geschichtssuche im Alpenreich

Anette Hausmann: "König Ludwigs Lieblingsplätze" - Wanderlust und Geschichtssuche im Alpenreich
Anette Hausmann: „König Ludwigs Lieblingsplätze“ – Wanderlust und Geschichtssuche im Alpenreich

Das Buch „König Ludwigs Lieblingsplätze“ von Anette Hausmann nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise durch die Lieblingsorte von König Ludwig II. von Bayern mit. Das Buch ist reich an interessanten Touren, beeindruckenden Fotos und Hintergrundinformationen. Dabei ist es der Autorin gelungen, die Orte auf eine einzigartige Art und Weise zu präsentieren, die das Interesse des Lesers weckt.


Das Buch „König Ludwigs Lieblingsplätze“ von Anette Hausmann nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise durch die Lieblingsorte von König Ludwig II. von Bayern mit. Das Buch ist reich an interessanten Touren, beeindruckenden Fotos und Hintergrundinformationen. Dabei ist es der Autorin gelungen, die Orte auf eine einzigartige Art und Weise zu präsentieren, die das Interesse des Lesers weckt.

Allerdings weist das Buch auch einige inhaltliche Schwächen auf. So scheint die Autorin an einigen Stellen den Fokus zu verlieren und vom eigentlichen Thema, den Lieblingsorten des Königs, abzuschweifen. Insbesondere die Kapitel zu den politischen und historischen Hintergründen des Königs wirken etwas oberflächlich und unzureichend recherchiert.
Dennoch ist das Buch für alle, die sich für die Geschichte des bayrischen Königs interessieren, eine empfehlenswerte Lektüre. Die schönen Touren und Fotos machen das Buch zu einem visuellen Highlight und auch die Hintergrundinformationen sind interessant, wenn auch nicht immer vollständig. Insgesamt ist „König Ludwigs Lieblingsplätze“ ein Buch, das den Leser auf eine unterhaltsame Reise begleitet und ihm einen Einblick in die örtlichen Vorlieben des berühmten Königs gibt.


Autorin: Anette Hausmann
1. Auflage, 16.06.2023
Sprache: Deutsch
192 Seiten
Preis: 22,99 EUR
ISBN: 3734328489
e-Book: 14,99 EUR

 


Anette Hausmann: "König Ludwigs Lieblingsplätze"
Anette Hausmann: „König Ludwigs Lieblingsplätze“

In ihrem neuesten Werk „König Ludwigs Lieblingsplätze“ begibt sich die Autorin Anette Hausmann auf eine Entdeckungsreise durch die Welt des bayerischen Königs Ludwig II. Dieses handliche Taschenbuch, gefüllt mit 24 Touren, offenbart die Schönheit und Magie der Orte, die einst das Herz des Monarchen erobert haben sollen. Die Autorin ist nicht nur Reiseschriftstellerin – als Betriebswirtin, Heilpraktikerin und Gesundheitsmanagement-Referentin verfolgt sie weitere Interessen, darunter Geschichte, Kunst und Kultur.

Mit einem besonderen Hang zur Natur erkundet Anette Hausmann die majestätischen Alpenregionen. Ihre Begeisterung für die Bergwelt spiegelt sich in den genussvollen Bergtouren wider, die sie in ihren Büchern einfühlsam beschreibt. Mit einem bereits etablierten Werk wie „König-Ludwig-Weg vom Starnberger See nach Füssen“ bewies sie ihr Talent als Outdoor-Wanderführerin. Nun führt sie uns erneut in die Fußstapfen König Ludwigs II. und lässt uns einige seiner geliebten Orte durch ihre Augen erleben.

„König Ludwigs Lieblingsplätze“ bietet nicht nur landschaftliche Schönheit, sondern auch praktische Hilfestellungen für die Touren. Die Möglichkeit, GPS-Daten herunterzuladen, eröffnet den Lesern neue Möglichkeiten, die Routen selbst zu erkunden. Leider fehlt eine klare Anleitung zur Nutzung der gpx-Dateien, was den Einstieg in die digitale Navigation erschweren kann.

Das Buch umfasst 192 Seiten, aufgeteilt in sechs Kapitel, und präsentiert im vorderen Umschlag eine hilfreiche Karte, die von München bis Italien reicht. Diese Übersichtskarte vermittelt zwar einen groben Eindruck der Regionen, doch die Wahl des Ausschnitts erweist sich als ungünstig und könnte detaillierter sein. Das Vorwort des Buches führt den Leser kurz in die fünf Hauptregionen ein und vermittelt somit eine grobe Orientierung für die bevorstehenden Abenteuer.

Nicht zu vergessen ist die nützliche Packliste für die Wanderungen sowie die Anleitung für das Alpine Notsignal, die als Empfehlung im Buch enthalten sind. Diese praktischen Ratschläge unterstreichen Anette Hausmanns Engagement für die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Leser.

Biografische Daten zu König Ludwig II.

Das Buch beginnt mit einer schnellen Reise durch das Leben und die Persönlichkeit König Ludwigs II. Der König, von vielen liebevoll „Der Kini“ genannt, wird als wahrer König der Herzen vorgestellt, dessen Rückzugsorte im Buch beschrieben werden (Seite 12). Hausmann zeichnet ein Bild von einem Mann, der in einer Traumwelt lebte, von Mythen umgeben war und sich in Sagen zurückzog. Gleichzeitig wird Ludwig II. als Freigeist beschrieben, gutaussehend, gebildet und sprachbegabt. Seine Vielseitigkeit zeigt sich in seinen kreativen und künstlerischen Neigungen, seinem Sinn für Architektur und schönen Dingen. Er wird als Visionär porträtiert, der dem technischen Fortschritt verschrieben war und Meisterwerke des europäischen Historismus schuf. Besonders werden sein außergewöhnliches Talent, seine unbändige Fantasie und Neugierde hervorgehoben, die ihm zu eigen waren. Zugleich fühlte er sich oft missverstanden und zog es vor, in seiner eigenen Welt zu leben und seine Träume zu verwirklichen.

Die Autorin gibt einen Abriss über das Leben Ludwigs II., beginnend mit seiner Geburt 1845 in Nymphenburg. Kindheit und Jugend in der Residenz und auf Schloss Hohenschwangau werden beleuchtet, begleitet von charmanten Anekdoten, wie beispielsweise seine Vorliebe für Naschereien, die ihm heimlich zugesteckt worden seien (Seite 19). Hausmann zeigt auf Seite 20, wie Ludwig II. 1864 zum bayerischen König wurde und versuchte, politischen Einfluss zu nehmen, aber öffentliche Auftritte vermied, um stattdessen Zeit in den Bergen und der Natur zu verbringen. Das Bild eines exzentrischen Romantikers wird ergänzt mit Hinweis auf seine Förderung technischen Fortschritts – wie bspw. der Beleuchtung der Grotte in Linderhof, der Heißluftzentralheizung und der modernen Toilette mit Spülung in Neuschwanstein (Seite 23).

Weitere Themen sind “Ludwig II. und der Krieg” und “Ludwig II. und die Finanzen”. Die Autorin beschreibt an dieser Stelle, sicher gut gemeint, der König habe nur “sein eigenes Geld” verwendet und “in Wirklichkeit keinen einzigen Pfennig an Staatsgeldern ausgegeben” – letztlich wurde ja die Zivilliste auch aus Staatsgeldern gespeist. Sie führt einen schönen Vergleich an, dass die Reparationszahlungen an Preußen nach dem verlorenen Krieg 1866 weitaus höher waren als die Ausgaben für die drei großen Schlösser zusammen (Seite 28). Da sie die Zahlen (und deren Umrechnungen von Gulden in Mark) nicht näher ausführt, sei die tatsächliche Höhe dahingestellt, aber das Verhältnis dürfte stimmen.

Etwas heikel wird das Thema “Ludwigs Beziehungen”. Hier zitiert die Autorin einen “Kirchenhistoriker”, der übrigens ihre einzige, dafür aber an mehreren Stellen namentlich zitierte Quelle ist. Ludwig habe sich “zu homosexuellen Schwärmereien hinreißen” lassen. Sie erwähnt zwar einige Männer, die zu seinen “engen Vertrauten gehörten”, aber zu Frauen habe er eine “tiefe, liebevolle Verbindung” gehabt oder “schätzte die persönliche Nähe” zu ihnen. (Seiten 31-35).

Gewichtig ist das Kapitel über “Ludwigs Gesundheitsmanagement” (Seite 36), in dem die Autorin weniger auf die Gesundheit (sic!) als auf das viele Essen und die daraus resultierenden schlechten Zähne und Fettleibigkeit eingeht. Mit dem mysteriösen und bis heute ungeklärten Tod Ludwigs schließt die Autorin den biografischen Schnelldurchlauf (Seite 39).

Die Touren

Info-Seite “Auf einen Blick”, die den “Ausgangs- und Endpunkt”, die “Anfahrt”, “Gehzeit und Schwierigkeit”, Möglichkeiten zur “Einkehr”, die “Öffnungszeiten” sowie “Zusätzliche Hinweise” und “Informationen” (Internet-Link und/oder eine Mini-Karte) bietet
Info-Seite “Auf einen Blick”, die den “Ausgangs- und Endpunkt”, die “Anfahrt”, “Gehzeit und Schwierigkeit”, Möglichkeiten zur “Einkehr”, die “Öffnungszeiten” sowie “Zusätzliche Hinweise” und “Informationen” (Internet-Link und/oder eine Mini-Karte) bietet

Jedes Kapitel enthält – neben schönen Fotos – eine Info-Seite “Auf einen Blick”, die den “Ausgangs- und Endpunkt”, die “Anfahrt”, “Gehzeit und Schwierigkeit”, Möglichkeiten zur “Einkehr”, die “Öffnungszeiten” sowie “Zusätzliche Hinweise” und “Informationen” (Internet-Link und/oder eine Mini-Karte) bietet. Analog zur Biografie beginnt die Tour 1 mit “Schloss Nymphenburg mit seinem Park – wo alles begann” (Seite 40). Tour 2 ist eingeteilt in zwei Teile, in denen die Autorin bestätigt, dass Ludwig “seine Zeit lieber außerhalb von München verbracht haben soll”, aber einige “Lieblingsplätze, die eindeutig auf den Märchenkönig zurückzuführen sind”, vorstellt.

Nach München als bayerische Hauptstadt folgen das “Fünfseenland und Wettersteingebirge” (Seite 64) mit Schloss Berg, Roseninsel und Sisi-Schloss (Possenhofen), dem Staffelsee und dem Schachen, der tatsächlich “nur versierten Wanderern vorbehalten” ist.

In den großen Gebietskapiteln ist je ein kleines Kapitel “Außerdem sehenswert” enthalten. Diese haben meist nichts oder wenig direkt mit König Ludwig zu tun. Im ersten “Außerdem”-Text über Garmisch-Partenkirchen wird wieder der Kirchenhistoriker erwähnt, der über “die Frömmigkeit König Ludwigs II. promoviert” haben soll. Hier geht es aber nicht um das Haus in der Sonnenbergstraße in Partenkirchen, das Ludwig oft besucht hat, sondern plötzlich wieder um “Ludwig und die Frauen” und mögliche (uneheliche) Nachkommen (Seite 86).

Weiter geht es in den Ostallgäu (Seite 88) mit Rottenbruch, der Wies und Steingaden. Sehr nett und zauberhaft – aber Ludwigs Lieblingsplatz? Aus Steingaden kommt auch Alfred Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, Flügeladjutant und treuer Freund Ludwigs, der wegen seiner Treue zu Ludwig in Haft genommen und erst nach dem Tode Ludwigs wieder freigelassen wurde. Graf Dürckheim lebte in Steingaden und ist dort auch begraben. Kein Wort dazu im Text.

Tour 13 beschäftigt sich dann mit dem Alpsee als “königliches Angel- und Badeparadies” (Seite 110) und mit Tour 14 gelangt der Leser dann endlich nach Neuschwanstein (Seite 116). Auch hier steht natürlich die Schönheit der Natur im Mittelpunkt. Aber es finden sich auch einige Worte zu den Innenräumen. Beginnend im Thronsaal wird der Heilige Georg als “Schutzpatron der Wittelsbacher” genannt (Seite 120), aber das auf dem Bild ebenfalls sichtbare, in der Nähe geplante Schloss Falkenstein bei Pfronten jedoch nicht. Auch die Erwähnung des Heiligen Michael (”Quis ut Deus”) fehlt. Schlaf- und Wohnzimmer werden erwähnt, das – meines Erachtens sehr wichtige – Arbeitszimmer, mit der Venusdarstellung und dem die Schalmei spielenden Hirten aus dem Tannhäuser fehlt.

Tour 15 führt zu Schloss Hohenschwangau, ein wichtiger Lieblingsplatz Ludwigs, da er hier “sich von der Geschichte des Schwanenritters Lohengrin inspirieren” ließ. Dass er aber hier “seine ersten 28 Jahre” (Seite 127) verbrachte ist doch etwas gewagt.

Mit Tour 17 gelangen wir eindeutig wieder an einen solchen Lieblingsplatz, nämlich zur Burgruine Falkenstein.
Mit Tour 17 gelangen wir eindeutig wieder an einen solchen Lieblingsplatz, nämlich zur Burgruine Falkenstein.

Es folgen sehr schöne Landschaften und Wanderungen, aber Ludwigs Lieblingsplätze? Mit Tour 17 gelangen wir eindeutig wieder an einen solchen Lieblingsplatz, nämlich zur Burgruine Falkenstein. Neben den schönen Ausblicken und Erläuterungen erfährt der Leser aber auch vollkommen kritiklos den Hinweis auf die Gedenkstätte der faschistischen 97. Jäger-Division der Wehrmacht, die 1941 am verbrecherischen Überfall auf die Sowjetunion beteiligt war.

In den “Ammergauer Alpen und Tirol” kommen wir mit Tour 18 nach Linderhof (Seite 146). Nach einem kleinen Rundgang durch die Räumlichkeiten des Schlosses werden auch der Park und seine Bauten in Ansätzen beschrieben. Das Marokkanische Haus stand ursprünglich an der österreichischen Grenze und nicht im Park, wie auch die Einsiedelei des Gurnemanz und Hundinghütte nicht im Park standen. Auch die beiden eindeutigen Lieblingsplätze “ließ der Märchenkönig” eben gerade nicht “auf dem Parkgelände” errichten (Seite 150). Man könnte sich lange über die einzigartigen Nachbauten (!) als exquisite Rückzugsorte auslassen, findet bei Frau Hausmann aber leider nichts dazu, auch keine Angaben zu den Original-Standorten.

Der in Tour 20 erwähnte Chinesische Sommerpalast (Seite 156) hätte wohl weit größer als eine “Sommervilla” werden sollen. Ort, Räume und genaue Ausstattung sind bis heute unklar. Die Beschreibung des Plansees und der Berge sind der Autoren gelungen.

Die “Voralpen und Berchtesgaden” schließen die Tourenpakete ab. König Ludwig II. von Bayern wurde nicht gekrönt und mied das Berchtesgadener Land für immer. Nach Hans F. Nöhbauer war Berchtesgaden für Ludwig “verleidet”, “ein Ort tiefer Erniedrigung.” Er ist nie wieder dorthin zurückgekehrt. Die Autorin stellt auf Seite 178 fest: “Fakt ist, dass er auch hier viele Lieblingsplätze hatte.”

Die letzte Tour (24) führt uns nach “Hintersee und Zauberwald”, “einem Lieblingsplatz des jungen Kronprinzen Ludwig” (Seite 182). Nach einer Anekdote sollen Ludwig und Otto einen königlichen Aufenthalt “für ein Erlebnis besonderer Art genutzt haben” – sie “wollten heimlich rauchen” – schreibt Hausmann. Es gibt auch hier leider keine Quellen oder weitere Angaben, warum und wie oft Ludwig dort war, so dass es einer seiner Lieblingsplätze geworden sein soll.

Mit dem “Außerdem sehenswert”en Schloss Herrenchiemsee schließt die Autorin die Textreihe. Sie erwähnt hier den preußischen König Wilhelm I., der 1871 in “Versailles zum Kaiser gekrönt” wurde. Es gab aber weder eine Krone noch eine Krönung. Sie führt dann weiter aus: “Bayern musste daraufhin an der Seite Preußens gegen Frankreich in den Krieg ziehen”… Der so genannte Deutsch-Französische Krieg begann mit der Kriegserklärung Preußens schon am 19. Juli 1870. Bayern musste wegen des Schutz- und Trutzbündnisses mit Preußen gegen Frankreich kämpfen. Aber doch nicht wegen der Kaiserproklamation in Versailles!

“Ludwig II. konnte als bayerischer König daher (sic!) sein geliebtes Frankreich nicht mehr so einfach besuchen”? Die deutschen Verbündeten haben Frankreich besiegt und besetzt, benutzen Versailles zur Inszenierung ihrer Reichsgründung und Bayerns König kann Frankreich nicht mehr besuchen?

Ach, er sei dann “unter dem Pseudonym Graf von Berg im August 1874 nach Versailles” gereist, um sich “noch einmal selbst von seinem Vorbildschloss für Herrenchiemsee inspirieren zu lassen.” – Nun, als “Graf von Berg” reiste Ludwig im Juli 1867 nach Paris zur Weltausstellung und zu seinem Geburtstag 1874 war er als offizieller Gast in Versailles.

Anette Hausmann schließt ihr Buch mit einem Zitat, das wohl von Ludwig stammen soll, aber auch hier ist keine Quelle angegeben. Es gibt generell keine Quellen außer einem Kirchenhistoriker, der promoviert haben soll, dessen Dissertation aber nicht gefunden werden konnte. Es gibt leider auch keine Literaturangaben oder -empfehlungen, um weiter eintauchen zu können.

Ein Fazit

Während „König Ludwigs Lieblingsplätze“ zweifellos wertvolle Informationen für Wanderfreunde bietet, wird die durchgängige Verknüpfung mit den Lieblingsplätzen König Ludwigs gelegentlich abgeschwächt. Dennoch könnten Wanderbegeisterte aus diesem Buch nützliche Tipps für ihre Entdeckungsreisen ziehen. Das Buch stellt auch als Begleitung für Wanderungen in der Alpenregion, unabhängig von der Ludwig-Thematik, eine informative Quelle dar.

Wanderlust und Geschichtssuche im Alpenreich
Wanderlust und Geschichtssuche im Alpenreich

Das Buch bietet eine Mischung aus Höhen und Tiefen. Der Einstieg mit einigen interessanten Betrachtungen zu König Ludwig II. und seinen faszinierenden Facetten verheißt vielversprechende Einblicke. Allerdings verliert sich das Buch im Laufe der Zeit ein wenig in seiner thematischen Ausrichtung, da es nicht immer konsequent den Bezug zu den titelgebenden Lieblingsplätzen des Monarchen aufrechterhält. Die Biografie des Königs, die Darstellung technischer Errungenschaften und seine Beziehungen ergeben zwar interessante Lesestoffe, doch scheinen sie manchmal ohne eine klare Verbindung zueinander dargeboten zu werden. Als Begleitung für Wanderungen in der Alpenregion, unabhängig von der Ludwig-Thematik, stellt es sicherlich eine nützliche Hilfe dar. Die Möglichkeit, GPS-Daten herunterzuladen, sowie die hilfreiche Packliste und Anleitung für das Alpine Notsignal könnten Wanderfreunde ansprechen. Während das Buch zweifellos seine positiven Aspekte hat, könnte eine stärkere redaktionelle Überarbeitung und ein klarerer Fokus auf König Ludwigs Bezug zu den besuchten Orten das Gesamterlebnis verbessern.

(c) Michael Fuchs, 25. August 2023


Weitere Literatur rund um Reisen, Wandern, Ausflüge und König Ludwig II. ist hier zu finden: Wanderbücher, Wanderwege, Reisebegleiter, „Auf den Spuren“, „Wander-Führer“… zu König Ludwig II.

Ein wunderschöner Bildband zum Thema „König Ludwig und die Berge“ wurde hier besprochen: Freudenberg/Rosenboom: In den Bergen lebt die Freiheit

Um Ludwigs wahre Lieblingsplätze zu finden, kommt man um ein Standardwerk nicht mehr herum und sollte zur Erkundung unbedingt hinzugezogen werden: Marcus Spangenberg: Linderhof Erbautes und Erträumtes im Gebirge

Weitere eindeutige Lieblingsplätze stellt dieses Buch ausführlich vor – es ist aber leider nur noch antiquarisch erhältlich: „König Ludwig II. in der Bergeinsamkeit von Bayern und Tirol: Bergresidenzen, Schlösser, Begegnungen, Krise, Tod“

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Autor: admin

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