„Ludwig II. – der Film“, 2012: DVD/BluRay

Zu dem Kinofilm „Ludwig II.“, der im Dezember 2012 in die deutschen Kinos kam, sind jetzt eine DVD und eine BluRay erschienen.

Wir berichteten im Dezember mit einer Filmbesprechung; dort finden Sie auch eine herunterladbare PDF-Version. Der Film hat von Anfang an nicht gerade berauschende Besucherzahlen beschert.

Der Film ist nur digital aufgenommen worden, was leider in der DVD/BluRay noch stärker zum Tragen kommt. Die Aufnahmen sind bonbonfarben, ja kitschig. Der Film wirkt dadurch noch kulissenhafter als im Kino.

Es ist deutlich erkennbar, dass der Film wohl eher (man betrachte die Filmfördergesellschaften, die das Projekt unterstützt haben) für das Fernsehen produziert worden ist. Das Ganze wirkt eher spielerisch und soap-artig.

In den Extras beschreibt der Hauptdarsteller Sabin Tambrea, welche „riesige Filmindustrie“ dahintersteckt – zum Inhalt äußert sich der Produzent (Bavaria Pictures) Ronald Mühlfellner: „der Film ist spürbar abweichend von der Realität“.

Freut man sich nun auf die zahlreichen Extras, die eine DVD oder erst recht die BluRay bietet, so wird man auch hier enttäuscht:

Neben dem knapp zweieinhalb-stündigen Film (der über 12 Szenen ansteuerbar ist) gibt es noch zwei Boni: ein Making-of „Hinter den Traumkulissen“ und eines „Visuelle Effekte“. In ersterem werden in insgesamt 34 Minuten einige Beiträge gezeigt, die schon im BR (Bayerischen Rundfunk) als Begleithäppchen zur Zeit der Kinoaufführungen im Fernsehen gebracht wurden. Letzteres bietet in zwei Minuten interessante Überblendungen der Filmaufnahmen und der technischen Überarbeitungen, z. B. Schloss Neuschwanstein im Bau. BluRay-Käufer erhalten noch die Möglichkeit, den Film als „digital copy“ herunterzuladen.

Bei der Veröffentlichung der Filmträger wurde also ganz deutlich eine Chance vertan, dem Zuschauer oder gar dem Ludwig-Fan ergänzendes Material zu bieten! Es gibt kein Booklet, keinen Audiokommentar (überhaupt ist der Film nur ergänzend in Deutsch mit Hörfilm-Fassung für Blinde und mit deutschen Untertiteln „Deutsch für Hörgeschädigte“ abspielbar) und kein wirkliches Making-of, das bspw. echte Schauplätze („Schloss Berg“ ist z. B. sehr gut gelungen) überhaupt nicht erwähnt!

100713_1535_LudwigIId1.jpgDer Ludwig-Fan wird sich die Filmträger wohl für seine Sammlung – gerade bei dem günstigen Preis – anschaffen, alle anderen können getrost auf die TV-Premiere warten. Schade!

Todestag: 13. Juni

Heute jährt sich wieder der Todestag König Ludwig II. von Bayern.

Die Abendzeitung München erinnert daran mit einem Artikel „Ein Kranz für den Kini“:

Die Stadt gedenkt des 127. Todestags von König Ludwig II. mit einer Kranzniederlegung am Donnerstag, 13. Juni.

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Das Programm der derzeit laufenden Veranstaltungen der König-Ludwig-Freunde finden Sie hier.

Die Süddeutsche Zeitung wartet mit einem Interview mit Christa Baumgartner als Vorsitzenden der „Vereinigung Ludwig II. Deine Treuen„, die dieses Jahr ihr 100. Bestehen feiert, auf:

Sein tragischer Tod gehört eben auch zu dieser Verehrung. Ich ärgere mich jetzt immer, wenn Werbung mit ihm gemacht wird. In Vilshofen gibt es jetzt König-Ludwig-Brot mit so einer Banderole, so etwas finde ich unmöglich. Dass Prinz Luitpolds Schlossbrauerei Kaltenberg König-Ludwig-Bier verkauft, das kann ich ja noch akzeptieren. Aber dass in seinem Namen solche Werbung gemacht wird und dass er jetzt immer Märchenkönig genannt wird, das nimmt überhand.

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Der Bayerische Rundfunk berichtet von der Feier zum 127. Jahrestag am Starnberger See:

Zum Gedenken an den „Märchenkönig“ ist ein Kranz niedergelegt worden. An die 200 Königstreue haben an der Feier teilgenommen.

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Der Privatsender Allgäuhit aus Sonthofen berichtet über die Aktivitäten in Schwangau:

Schwangauer Königsfreunde entzündeten gestern ein leuchtendes Bergfeuer – ein loderndes Kreuz – in der Felswand am Branderschrofen, oberhalb der Bergstation der Tegelbergbahn.

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Ludwig bei den „Ducks in Deutschland“

„Wo ist der Schatz der Gräfin Tusnelda von Tarn und Tuxis?“ – dies ist die alles bewegende Frage, die die beiden Entenhausener Milliardäre Dagobert Duck und Klaas Klever als Wettstreit in Deutschland lösen wollen.

Dazu besuchen die fiktiven Figuren (Dagobert mit seinem Neffen Donald und den Großneffen Tick, Trick und Track) acht Städte und Regionen in Deutschland. Die Reise beginnt und endet in der Hauptstadt Berlin und führt über Hamburg, das Ruhrgebiet, München, Frankfurt am Main, Köln und St050913_1254_Ludwigbeide2.jpguttgart.

Die Örtlichkeiten und Personen (darunter reale Personen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Bürgermeister Christian Ude und Klaus Wowereit, Boris Becker, Harald Schmidt und auch der Zeichner selbst) sind natürlich teilweise klischeehaft überzeichnet. Die Texte sind zum Teil gewöhnungsbedürftig, aber auch witzig; z. B. sind die Ducks auch mit dem Zug unterwegs – auf die Frage, warum der Zug stehenbleibt, erhalten sie als Antwort: „Gewöhnen Sie sich dran, das ist in Deutschland bei der Bahn nun mal so“…

Dennoch ist es eine schöne Abendunterhaltung, mit den örtlichen Highlights, wie dem Brandenburger Tor, Reichstag, der Zitadelle in Spandau, dem Hamburger Hauptbahnhof, der Reeperbahn, der Zeche Oberhausen, dem Münchener Rathaus und natürlich dem Oktoberfest. Hier treffen die Ducks auch auf König Ludwig II. – „bei uns is der Kunde König“.

Welchen Schatz sie nun genau wo finden, wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Die von dem einzigen deutschen Duck-Zeichner Jan Gulbransson (*1949 in München) erstellten Comics erschienen 2012 in einer achtteiligen Serie in dem Jugendmagazin „Micky Maus“ und sind jetzt als Softcover und gebunden erhältlich.

Der Band „Die Ducks in Deutschland“ vom Egmont Ehapa Verlag enthält neben den acht Geschichten je eine Seite als Ausgabe des Enten-Kurier mit passenden Geschichten in Form von Zeitungsartikeln und ein Interview mit dem Künstler. Die „1“ auf dem Cover deutet wohl auf eine Serie hin, bei der die Ducks entweder in anderen Ländern unterwegs sein werden oder aber in Deutschland noch andere Abenteuer erleben werden. Wir dürfen gespannt sein…

Ludwigiana verlost ein Exemplar der Softcover-Ausgabe unter den Einsendern, die folgende Frage richtig beantworten können (bitte Namen und Adresse mit angeben):
König Ludwig II. war ja bekanntermaßen eher menschenscheu und war ungerne Gast auf öffentlichen Veranstaltungen. In seiner Regierungszeit (1864-1886) gab es 16 Oktoberfeste – wie viele besuchte er?
Teilnahme per eMail an verlosung@ludwigiana.de bis zum 19.05.2013 – der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

(Alle Abbildungen: © Disney)

12. Treffen der Freunde König Ludwig II. in Füssen

Der Schwanenbote teilt in seiner aktuellen Ausgabe mit, dass das aktuelle Programm des 12. Treffens der „Freunde König Ludwig II.“ aufgestellt ist.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Freunde Koenig Ludwig (logo)

Ein Archiv der bisherigen Treffen mit den jeweiligen Inhalten und Vorträgen finden Sie hier.

Buchbesprechung: Mein Schloss Neuschwanstein

Andreas Ganther
„Mein Schloss Neuschwanstein – Bachems Wimmelbilder“
J. P. Bachem Verlag, Köln 2012
ISBN 978-3-7616-2615-3
Preis: 14,95 EUR

 

In dem für Wimmelbücher üblichen großen Format (37,6 x 26,8 cm) hat der 1966 geborene, diplomierte Grafik-Designer Andreas Ganther aus Köln ein neues Bilderbuch illustriert. Nach dem „Kölner Dom“ und dem „romantischen Rhein“ führt er die jungen Leser nun nach Schloss Neuschwanstein.

 

Auf fünf Doppelseiten wimmelt es nur so von Szenen, die entdeckt werden wollen; detailreich sind die vielen bunten, zum Teil überraschenden Bilder gezeichnet.

 

Verschiedene Geschichten hat der Storyboardzeichner gekonnt ineinander verwoben, so dass sich aus dem scheinbaren Durcheinander viele Abenteuer entdecken und erzählen lassen. Neben dem König (der „überall seine Socken liegen gelassen hat“), Kaiserin Sissi und Richard Wagner als Protagonisten finden sich zahlreiche Tiere, wie das bayerische Wappentier, den Löwen, und natürlich Schwäne.

 

Im ersten Bild ist der Bau des Schlosses thematisiert, in dem Alltagsszenen der Handwerker dargestellt sind. Der Bauplatz wird durch Sprengung vorbereitet, Ludwig zeigt dem Bauleiter seine Wünsche und die Maurer bauen angestrengt. Der Ritter steht mit dem Löwen bereit, um alsbald auf dem Dach des Pallas‘ platziert zu werden, die Tiere wimmeln vergnügt durchs ganze Bild. Auch Sissi wirft im Muschelkahn einen Blick auf die Baustelle.

 

Auf den nächsten Seiten beginnt bereits der Besucherstrom, dem Ludwig freudig aus seiner schwebenden Gondel zuwinkt. Hier und da ist noch ein Bauarbeiter am Werk, Ludwigs Thron steht aber schon auf seinem Platz (sic!). Wagner, der das Schloss ja nie betreten hat, lässt sich vom herrlichen Ausblick inspirieren und Sissi wartet mit dem Essen… Im Sängersaal wird heiter musiziert und selbst die Sagen-Figuren tanzen mit. Rapunzel lässt ihr Haar vom Turm herab und Siegfried fliegt auf dem Drachen herbei, während die Touristenbusse immer neue Besucher bringen, die auf dem Rastplatz eine zünftige Brotzeit einnehmen.

 

In vielen Szenen sind auch tatsächliche Begebenheiten und echte Abbildungen eingebaut, was zeigt, dass der Zeichner sich viel Mühe mit den Hintergründen gegeben hat.

 

Dass Ludwig, der die Einsamkeit liebte, so viel Betrieb in seinem Schloss gern gesehen hätte, darf natürlich bezweifelt werden. Das Wimmelbuch (für Kinder im Alter ab zwei Jahren) regt aber auf jeden Fall einen Austausch zwischen Erwachsenen und Kindern an. Man kann mit den Kindern wahlweise die Königssocken oder den Drachen suchen. Vor oder nach einem Besuch des Schlosses (natürlich auch unabhängig davon) finden sich Geschichten und Informationen, auf die man sicher später aufbauen und den jungen Leser zu weiterführender Literatur lenken kann.

 

Weitere Kinder- und Jugendbücher zum Thema finden Sie hier.

Berlin, 23.02.2013
Michael Fuchs.

„Ludwig II. – 2012“: Besucherzahlen

Das Nachrichten-Magazin Focus berichtete am 25.01.2013 über die Besucherzahlen zum „Historienspektakel Ludwig II.“, dass sich der Film zu einem Kino-Flop entwickelt:

Einen Monat nach dem Kinostart am 26. Dezember 2012 haben nur knapp über 100 000 Besucher den Film gesehen, er spielte nach Angaben des Branchendienstes mediabiz deutschlandweit nur magere rund 800 000 Euro ein – bei Produktionskosten von um die 15 Millionen Euro….

Film: „Ludwig II.“ ein Kino-Flop – weiter lesen auf FOCUS Online.

Nach Informationen der Charts-Surfer-Datenbank mit den Charts der letzten 50 Jahre hat der Film aktuell 0,041 Millionen Besucher gehabt. Zum Vergleich: die aktuellen Charts führen Filme wie „Ziemlich beste Freunde“ (8,88 Mio.) und Platz 5: „Madagascar 3 – Flucht durch Europa“ (3,92 Mio.).

Ludwigiana.de: Filmbesprechung „Ludwig II. – 2012“

War das Jahr 2011 noch das Jahr der bayerischen Landesausstellung zum Thema „König Ludwig II.“ im Schloss Herrenchiemsee, so wurde für das Jahr 2012 der neue Film über Ludwig mit Spannung erwartet.

Nach Helmut Käutners Film von 1955 und Luchino Viscontis Film von 1972 sollte ein komplett neues Filmereignis, das „Ludwig, dem Menschen, hinter all den äußeren Labels nahekommen, eher ein Psychogramm zeichnen als Zeitkolorit und Politik thematisieren“ will.

Die Handlung, das Leben König Ludwig II. (1845-1886), dürfte hinlänglich bekann sein – allein die zahllosen Besucher sein Schlösser bekommen regelmässig einen Einblick in sein Leben und Werk.

Der neue Film des Ehepaars Peter Sehr und Marie Noelle startet am 26.12.2012 und will berichten vom allgemeinmenschlichen Thema vom Widerspruch zwischen Träumen und Realität, vom Opern- und Schlösser-Freak. Sie schreiben, es sei ein „deutscher Königsfilm für Fans, Neugierige, Eltern, Großeltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, der einlädt zu Diskussionen über Politik, Musik, historische und aktuelle Popkultur, Welt- und Selbstbilder gleichermaßen.“

Zur Filmbesprechung …

Filmteam

Die Darsteller aus LUDWIG II. (von links):
Tom Schilling, Justus von Dohnányi, Friedrich Mücke, Gedeon Burkhard, André Eisermann,
Marie Noëlle, Peter Sehr, Edgar Selge, Paula Beer, Sabin Tambrea, Hannah Herzsprung
© Warner Bros. Pictures Germany 2012

 

Tschaikowsky mit Ludwig in Hamburg

„Illusionen – wie Schwanensee“

König Ludwig II. liebte die Musik, vor allem aber dramatische Inhalte, wie Theaterstücke, die sich mit historischem Inhalt befassen.

Er hielt allerdings nicht viel von Balletten, war „kein Ballettomane“, wie Kurt Hommel schrieb. Ludwig selbst musizierte, den Überlieferungen nach, wohl eher schlecht; er ließ lieber spielen.

Obwohl russische Komponisten, wie Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Peter Tschaikowsky, 1840-1893) eher nicht zu den bevorzugten Tonsetzern gehörten, bietet sein „Schwanensee“ einige Berührungspunkte zu Ludwig.

Das Ballett „Schwanensee“ wurde 1877 in Moskau uraufgeführt und gehört heute zum Standardrepertoire klassischer Ballettkompanien.
Die aus vier Akten bestehende Handlung wurde mehrfach umgeschrieben und verändert. Grundlage ist jedoch immer die Geschichte von der verzauberten Prinzessin, die nur durch die wahre Liebe aus dem Bann des bösen Zauberers erlöst werden kann.

Das Hamburg Ballett John Neumaier führt zum Jahreswechsel 2012/13 wieder eine Inszenierung auf, die zwar schon 1976 uraufgeführt wurde, aber unbedingt immer wieder sehenswert ist.

Lesen Sie unsere Besprechung hier …

Illusionen 1_med (Copyright Holger Badekow) (FILEminimizer)
Szenenbild aus der Hamburger Aufführung
von John Neumaier:
„Erste Erinnerung: Richtfest“,
Copyright Holger Badekow

 

Ludwig2-derfilm: Filmstart

Nach der Weltpremiere am 13.12.2012 in München, die mit viel Pomp und Prominenz stattfand, wurde der Film am 17.12.2012 in zahlreichen Cinemaxx-Kinos bundesweit gezeigt. Offizieller Kinostart ist nach wie vor der 2. Weihnachtsfeiertag, der 26.12.2012.

Der circa 15 Mio. Euro teure Film wird mit großer Spannung erwartet, stellt er sich doch in eine Reihe mit den beiden Meilensteinen: Käutner, 1955, und Visconti, 1972.

Ob der 136 Minuten lange Film mit aktuellen Filmen mithalten kann, wie er mit der „wahren“ Geschichte umgeht, wie die einzelnen Charaktere dargestellt werden: die Filmkritik finden Sie in den nächsten Tagen hier.

Aktuelle Informationen, Videos, Schauspielerdaten usw. finden Sie auf der offiziellen Homepage des Films: Ludwig2-derfilm (leider sind einige wichtige Daten, wie z. B. die Kinotermine, erst „demnächst“ zugänglich…).