Linderhof: die Venusgrotte tropft

Es tropft das Wasser und bröckelt der Putz
Venusgrotte bei Schloss Linderhof muss renoviert werden – Experten erstellen derzeit Sanierungskonzept

19.12.2009

Ettal. Eine Tropfsteinhöhle mit Wasserfall und See ließ sich Ludwig II. dereinst im Schlosspark Linderhof bauen, um in der Venusgrotte in die Welt von Wagners Tannhäuser zu entfliehen. Baugerüste und Sicherungsnetze an den Wänden stören heute das romantische Bild. Aber sie müssen sein, denn es ist zu feucht in der künstlichen Höhle. Es tropft das Wasser und bröckelt der Putz von den Wänden.
Ein Problem, dem sich zur Zeit 15 Sonderfachleute auf dem Schlossgelände in Ettal (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) annehmen, um bis zur ersten Jahreshälfte 2010 ein Restaurierungskonzept samt Kostenvoranschlag beim Landtag einreichen zu können. Bis von dort Geld für die Sanierungsmaßnahmen fließt, kann es aber dauern. „Wir können voraussichtlich erst 2012 nach Ende der Touristensaison Mitte Oktober mit den Arbeiten beginnen“, informiert Baudirektor Martin Bosch.

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Eine neue Ausstellung in Versailles

Pracht um jeden Preis: Eine Ausstellung in Versailles flicht dem Monarchen goldene Kränze – eine allzu devote Haltung für eine Republik

Der Rheinische Merkur berichtet in seiner Ausgabe vom 10.12.2009 über eine neue Ausstellung in Versailles. In der großen französischen Revolution wurden viele Möbel verkauft oder vernichtet, aber auch vorher wurden große Teile umgebaut. Mit dem Bau von Schloss Herrenchiemsee hat Ludwig II. von Bayern versucht, König Ludwig XIV. von Frankreich ein Denkmal zu bauen. Wie bei allen seinen (Bau-) Projekten hat der bayerische Ludwig versucht, möglichst alles detailgetreu nachzubilden. So kann man im „bayerischen Meer“ (Chiemsee) heute fast mehr sehen als im Original. Der „Merkur“ dazu weiter:

Wie alle machtbesessenen Regenten hat auch Ludwig XIV. den Weg der Annäherung an seine hoheitsvolle Person grandios für sich und demütigend für seine Besucher gestaltet. Noch bevor sie die Prachtgemächer im ersten Stock des Nordflügels von Versailles durchschreiten durften, hatten sie die zweiflügelige, grandios aus farbigen Bausteinen erstellte Botschaftertreppe zu ersteigen. Die erdrückende Pracht ließ sie schon knieweich in der oberen Etage ankommen. Sein Nachfolger, Ludwig XV., ließ das herrliche Werk abreißen, weil sich seine musikalische Tochter an dieser Stelle einen Konzertsaal erbat. Nun ist es nur noch in Originalgröße und gleicher Würde auf Herrenchiemsee als Doublette seines ihn verehrenden Namensvetters Ludwig II. von Bayern zu sehen, aber nicht mehr in Versailles.

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