Preußische Amtsradiergummis, bayerische Märchenschlösser und demokratische Goldfüller | Sezession im Netz

115 Bundestagsabgeordnete haben in den Monaten vor der Bundestagswahl für insgesamt 68 800 Euro 396 edle goldene Füller und Kugelschreiber der Nobelmarke Montblanc geordert – auf Kosten des Steuerzahlers, versteht sich. Ihre eigenen Füller haben die Abgeordneten nicht mitgebracht, um die Behördenfüller nicht abzunutzen, sondern sie haben stattdessen fleißig Behördenfüller eingesackt (und besonders kräftig haben gerade auch solche Abgeordneten zugelangt, die damit rechnen mußten, in dieser Legislaturperiode dem Bundestag nicht mehr anzugehören).

Der Autor stellt diese „Arroganz“ dann in einen Zusammenhang mit König Ludwig II. von Bayern:

Natürlich kann man nun auf Monarchen verweisen, die die öffentlichen Kassen für ihre Prunkbauten plünderten, aber manche dieser Schlösser ziehen heute immerhin jedes Jahr Millionen Besucher an – man denke etwa an die Märchenschlösser des bayerischen Königs Ludwigs II. – und bescheren dem heutigen Staat üppige Einnahmen, so daß die Demokratie nicht nur in dieser Hinsicht (man denke an den Verfall der allgemeinen Bildung) von dem zehrt, was in vordemokratischer Zeit aufgebaut wurde.

Nun könnte man meinen, aufgrund des schon falschen Zusammenhangs, Ludwig hätte „öffentliche Kassen geplündert“, kommt der übliche Vorwurd; aber der Autor bekommt dann doch noch einmal die Kurve:

Hätte Ludwig II. die knapp 70 000 Euro ausgegeben, stünde heute wenigstens irgendein kleines Kunstwerk mehr in einem bayerischen Museum, aber wer wird in hundertzwanzig Jahren einen goldenen Füller aus dem Besitz eines Bundestagsabgeordneten besichtigen wollen?

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König Ludwig II. – ein Außenseiter – Chiemgau – Rosenheim – OVB online

König Ludwig II. – ein Außenseiter

02.12.09|Chiemgau

Er ist der weltweit bekannteste Bayer. Er baute Schlösser, die heutzutage Besucher aus aller Herren Länder anlocken. Gleichermaßen legte er seinerzeit jedoch ein zusehends merkwürdiges Verhalten an den Tag, bis ihn ein mysteriöser Tod im Starnberger See ereilte. König Ludwig II. gibt auch heute noch so manches Rätsel auf. Das Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) widmet ihm die Landesausstellung 2011. Das Motto für die Schau im Schloss auf der Herreninsel lautet: „Götterdämmerung – König Ludwig II. und seine Zeit.“ Mit einem Kolloquium in München (wir berichteten) hat das HdBG die wissenschaftliche Diskussion über den Monarchen neu angestoßen. Wir unterhielten uns mit Dr. Richard Loibl, dem Direktor des HdBG, über den weiteren Weg in Richtung „Götterdämmerung“.

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Landesausstellung für Kini-Fans

26.11.2009

Rosenheimer Nachrichten

Die Landesausstellung „Götterdämmerung – König Ludwig II” auf Herrenchiemsee wirft ihre Schatten voraus und lässt die Herzen der „Kini-Fans” höher schlagen.

München / Chiemsee. Zweieinhalb Tage lang wurde vergangene Woche in der Akademie der Wissenschaften in München über den bekanntesten Bayern diskutiert: König Ludwig II. Wer denkt, über ihn wäre schon alles gesagt, der irrt. Wohl hat man sich viel mit seinen Lebensumständen und den noch immer mysteriösen Todesumständen beschäftigt. Weniger weiß man über das Verhältnis zwischen dem König und seinem Königreich. Immerhin erreichte Bayern unter der Regentschaft König Ludwig II. ungeahnte Modernisierungsschübe in Wirtschaft, Gesellschaft und Kunst.

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Landesausstellung

Rezension: „Ein König wird beseitigt“

„Ein König wird beseitigt“.
Als einer der renommiertesten Psychiater widmet sich Prof. Dr. Heinz Häfner dem „Märchenkönig“ von einer neuen Perspektive aus.
Häfner hatte Zugang zu sonst verschlossenen Quellen und führt aus, welche Rolle die damalige Psychiatrie als „brauchbares Hilfsmittel“ zur Absetzung eines Herrschers spielte.

„Ein König wird beseitigt“.
Als einer der renommiertesten Psychiater widmet sich Prof. Dr. Heinz Häfner dem „Märchenkönig“ von einer neuen Perspektive aus.
Häfner hatte Zugang zu sonst verschlossenen Quellen und führt aus, welche Rolle die damalige Psychiatrie als „brauchbares Hilfsmittel“ zur Absetzung eines Herrschers spielte.

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